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Am 10.09.2000 fand in der Friedenskirche
in Duisburg-Rheinhausen ein G'ttesdienst
zum
Mirjam-Sonntag statt. Daraus die
Dialog-Predigt von

Brigitte Gensch

Predigt über 2. Mose 1, 1-22
Schifra und Pua

paolo veronese - the finding of mose (ausschnitt)

Liebe Gemeinde!

1) (BG) Von der wundersamen Rettung Mose aus dem Schilf des Nil – davon haben wir alle schon gehört, eine bekannte Geschichte ist das. Aber wie es dazu kam, die eben gehörte Vorgeschichte: ich vermute, daß sie vielen bis heute unbekannt war.
Schifra und Pua: zwei Frauennamen, unbekannt und ungehört, und überhaupt eine unerhörte Geschichte.

2) (IW) Also, ich will ja nicht bei Abraham und Sara anfangen, aber ein bißchen mehr aus der Vorgeschichte sollten wir schon erzählen.
Wie war das?
Josef hatte seinen alten Vater –130 Jahre war er alt – mit seinen Brüdern nach Ägypten geholt. Der Schluß des 1. Buches Mose erzählt uns, daß Josef noch die Enkel seiner Söhne schauen konnte.
Etwa 30 Jahre mögen seit dem Tod Josefs vergangen sein, da ergreift ein neuer König die Macht in Ägypten.
"Er erhob sich über Ägypten", heißt es in unserer Geschichte. Und das ist sprechend: denn ein Usurpator ist er, einer, der widerrechtlich an die Macht kommt. Schlußstrichmentalität herrscht; neu soll alles sein. Alte Bindungen, Vereinbarungen und Verträge gelten nicht mehr. Von Josef und seinen Verdiensten will der neue Pharao nichts mehr wissen.

3) (BG) Seit Jakob und sein Haus nach Ägypten gekommen waren, die ganze Zeit über bis zu unserem neuen Herrscher ging es den Kindern Israel gut: sie waren fruchtbar und mehrten sich, sie breiteten sich im ganzen Land Ägypten aus – ( und G"tt sah, daß es gut war.)

4) (IW) Waren sie denn inzwischen Einheimische geworden, modern gesagt:
hatten sie die ägyptische Staatsangehörigkeit erhalten? Oder welche Stellung hatten sie?

5) (BG) Ich habe hier eine Urkunde, die stammt noch aus der Zeit des alten Pharao, 50 J. vor dem Machtwechsel datiert. Da heißt es:
"Vertrag zwischen Pharao Amenophis IV. Echnathon, König von Ägypten, und Jakob ben Isaak, genannt Israel:
§ 1) Jakob, genannt Israel, und sein ganzes Haus sind als Gäste zu uns gekommen. Als solche sind sie frei und nicht Untertanen des ägyptischen Staates.
§ 2) Der ägyptische Staat überläßt Israel den besten Teil des Landes Ägypten, die Provinz Goschen, als Siedlungsgebiet.
§ 2a) Zugleich wird Israel das Recht gewährt, überall im Staatsgebiet zu siedeln und sich niederzulassen.
§ 3) Der ehemalige Vizekönig Josef, Sohn des obengenannten Jakob, ist befugt, befähigte Männer seiner Sippe als Aufseher und Verwalter über den ägyptischen Viehbestand einzusetzen."
Aber davon wollte der neue Pharao nichts mehr wissen.

6) (IW) Warum denn eigentlich nicht? Was ist denn vorgefallen? Was haben die Israeliten denn falsch gemacht?

7) Gar nichts haben sie falsch gemacht. Außer – wenn man so will – das Vertragsangebot anzunehmen und zu verwirklichen: in ganz Ägypten zu siedeln, sich und den Wohlstand des Landes zu mehren.

8) Also konnte Pharao sie irgendwie nicht leiden?!

Mir scheint, Angst ist da mit im Spiel. Einerseits müßte ihm doch die Vitalität und der Fleiß der Israeliten imponiert haben. Aber wie so oft führt das dazu, sich unterlegen und minderwertig zu fühlen (Pause).

Und dann sind es noch nicht einmal die eigenen Leute, sondern Fremde, die da so erfolgreich sind. Profitieren möchte man ja schon von ihnen, aber Tür an Tür wohnen? Immer näher rücken sie, überall sind sie: erfolgreich, tüchtig, zahlreich.

9) (BG) Ganz genau. Und jetzt höre noch einmal auf die Volksrede Pharaos. Unser neuer König wendet sich nämlich direkt ans Volk, an sein Volk:
"Seht, das Volk Israel ist stärker und zahlreicher als wir."

10) (IW) Das stimmt doch gar nicht!

11) (BG) Höre noch weiter, wie Pharao seinem Volk den Volksfeind konstruiert:
"Wohlan, wir wollen gegen das Volk Israel klug vorgehen, sonst wird es noch zahlreicher..."

12) (IW) Aha, es soll die Absicht nicht merken!

13) (BG) "..und es könnte geschehen, stünde uns ein Krieg bevor, und es käme noch zu denen hinzu, die uns hassen, und führte Krieg gegen uns, daß es dann aus dem Lande hinaufzöge."

14) (IW) Könnte, käme, führte, zöge – alles nicht real, sondern Hirngespinste eines Paranoikers (Pause) .

Was will Pharao denn eigentlich? Er will die Israeliten doch loswerden, warum schickt er sie dann nicht fort? Oder wie das heute heißt: warum schiebt er sie nicht einfach ab?

15) (BG) Ja wirklich nicht so einfach, den Gedankengängen Pharaos zu folgen.

Ich glaube: er kann Israel nicht ziehen lassen. Einmal benötigt er Arbeitskräfte. Dann aber fürchtet er, Israel kehrte als Ägyptens Feind wieder, verbündet mit anderen Feinden.
Aber was fürchtet er denn: etwas, was es nicht gibt – etwas, was es noch nicht gibt, was es allerdings geben könnte. Weil nämlich Pharao all sein Denken und Handeln an einem Feind ausrichtet, den es überhaupt nicht gibt, schafft er sich und Ägypten allererst den Volksfeind.

16) (IW) So etwas heißt heutzutage wohl eine Projektion oder eine sich selbst erfüllende Prophezeiung!

17) (BG) Ja, und es gibt noch einen Grund, warum Pharao Israel nicht ziehen lassen kann. Pharao ängstigt sich, weil er spürt: Israel ist seiner Herrschaft letztlich entzogen. Einem anderen König ist es untertan. Es ist Volk G"ttes. Von G"tt aber will Pharao nichts wissen. Deshalb wird er auch später zu Mose sagen:
" Wer ist der Herr, daß ich ihm gehorchen und Israel ziehen lassen müßte? Ich weiß nichts von dem Herrn, und ich werde Israel auch nicht ziehen lassen" (EX 5,2).
Würde Pharao Israel ziehen lassen, dann würde er G"tt, den König des Himmels und der Erde anerkennen.

18) (IW) Weißt du, was ich mich die ganze Zeit auch frage?
Wie kann die Propaganda Pharaos greifen, warum folgt ein ganzes Volk seiner "Logik"?

19) (BG) Zwar beschwört der neue König die Volksgemeinschaft, aber: die Masse der Ägypter ist zu dieser Zeit leibeigen geworden, ohne eigenen Landbesitz und von Pharao direkt abhängig. Da kam sein Plan gerade gelegen, eine entrechtete Pariakaste zu schaffen, das Arbeitsheer der Israeliten. Was für eine Genugtuung, was für ein Hochgefühl: Unfreie dürfen Herren spielen – Fronvogt wird man gar. Zwar selbst unfrei, befiehlt man anderen, sieht auf sie herab und drangsaliert sie. Die gröbsten und schwersten Arbeiten müssen fortan die Israeliten verrichten, z.B. die Arbeit, die Felder zu bewässern – wahre Knochenarbeit!
Aber trotzalledem: Knechte sind die Ägypter geblieben. Und so halten die geknechteten Israeliten den Ägyptern ihr eigenes Elend wie in einem Spiegel vor. Zuwider sind sie dem ägyptischen Volk, je zahlreicher Israel wird, desto mehr wächst Ägyptens Ekel.

20) (IW) Unheimlich ist das, wie da eins in das andre greift – gleich einem Räderwerk.
Wie der Herr, so der Knecht: ein Volk, ein Führer: Angst und Ekel schweißen sie zusammen. Da nimmt es nicht Wunder, daß Pharao nicht dabei stehen bleibt, Israel durch ein Arbeitsregime zu verelenden. Er will Israel in seinem Lebensnerv treffen, es physisch vernichten.
Eine perfide Doppelstrategie denkt Pharao sich aus:
Einmal setzt er auf das Programm "Vernichtung durch Arbeit", um die bereits erwachsenen Israeliten auszulöschen. Um Israels Lebensnerv auch für alle Zukunft abzutöten, befiehlt er zweitens die Tötung aller männlichen Säuglinge Israels.

21) (BG) Ja, und nun geschieht das ganz Unerwartete: die Mordmaschinerie gerät ins Stocken; zwei Frauen, Schifra und Pua, greifen dem Räderwerk in die Speichen und bringen es – vorerst - zum Stehen.

22) (IW) Befehlsverweigerung?

23) (BG) Mehr noch: Schifra und Pua tun alles, um die Neugeborenen am Leben zu erhalten.

24) (IW) Haben sie denn keine Furcht?

25) (BG) Doch, eine Furcht haben sie: G"tt fürchten sie. Ihre G"ttesfurcht stärkt den beiden Frauen den Rücken. Ihr G"ttvertrauen trägt sie in ihrem Widerstand und in ihrer klugen Rede gegenüber Pharao.

26) (IW) Ja, ihre Rede – wirklich ein Bravourstück weiblicher List. Virtuos spielen sie auf der Klaviatur männlicher Phantasie. Denn eigentlich ist ihre Erklärung doch hahnebüchen. Und man kann gar nicht verstehen, warum der so kluge Pharao den Frauen auf den Leim kriecht. Denn was erzählen Schifra und Pua Pharao?
Anders als die ägyptischen seien die israelitischen Frauen; so vital und lebenskräftig – fast wie Tiere: ruckzuck gebären sie, bevor die Hebammen noch rechtzeitig eintreffen könnten. Damit haben sie Pharaos wunden Punkt getroffen. Angst hat er doch vor den so vitalen Frauen der Fremden.
Und so glaubt Pharao den beiden Frauen ihr Ammen-, ihr Hebammenmärchen und läßt sie ungeschoren davonkommen.

27) (BG) Ja, und so retten die beiden mit ihrem listigen Widerstand das Leben der Kinder und ihr eigenes (Pause).
Aber nicht nur in der Geschichte gibt es Widerstand, der Text selbst leistet Widerstand. Wie das geht?
Im ganzen ersten Teil unserer Geschichte nämlich werden Israel und die Israeliten bei ihrem Eigennamen genannt. Im gleichen Moment aber, als Pharao die Tötung der Säuglinge befiehlt, ändert die Macht ihre Sprache: aus Israeliten werden bloße Hebräer, d.h. soviel wie Umherwandernde, wie es sie überall damals in den orientalischen Ländern gab. So wie Pharao die Zukunft Israels vernichten will, so will er auch den Namen, die Identität Israels auslöschen:
Jakob, genannt Israel und sein ganzes Haus.

28) (IW) Das kennen wir doch aus der jüngsten Vergangenheit. In Bosnien z.B. gab es nicht nur die sog. "ethnischen Säuberungen". Mit der Vernichtung der kirchlichen Stammbücher sollte auch dort die Identität und Vergangenheit eines ganzes Volkes ausgelöscht werden.

29) (BG) Ja, und dagegen leistet die Tora, die hebr. Bibel Widerstand: als Pharao Israel an den Namen geht, im selben Satz gibt die Tora den beiden Frauen ihren Eigennamen: Schifra und Pua. Mehr noch: Die Bibel läßt die beiden nicht nur zu ihrem Namen, sondern auch zur Sprache kommen. Denn, abgesehen von dem Despoten, sind sie die einzigen, die direkt zu Wort kommen.
Übrigens: Dem Despoten verweigert die Tora den Eigennamen, er bleibt namenlos.

30) (IW) (Pause)
Aber das Räderwerk kommt wieder in Gang, tödlicher als zuvor. Denn am Schluß unserer Geschichte befiehlt Pharao seinem ganzen Volk:
Werft alle Knaben in den Nil, alle, d.h. nicht nur die israelitischen Knaben
(Pause).
Und wenn wir jetzt Bilanz ziehen:
Was hat der Widerstand der tapferen Frauen gebracht? Hat ihre G"ttesfurcht die Mordmaschinerie vielleicht sogar angeheizt? Und wo ist überhaupt G"tt in dieser Geschichte?

31) (BG) Was hat der Widerstand gebracht? Letztlich hat er die Gewaltmaschinerie nicht gestoppt, das Räderwerk nicht zerbrochen. Aber etwas anderes vermochte er: die Retttungstat von Schifra und Pua hielt den mörderischen Lauf der Geschichte für einen Augenblick auf – eine zwar nur kurze Zeit, in der die Logik der Gewalt unterbrochen war.

32) (IW) Unterbrechung ja. Andererseits provoziert der Widerstand den Despoten, noch gewalttätiger und brutaler vorzugehen: alle Ägypter sollen Täter, alle Knaben Opfer werden, gleich welchem Volk sie angehören.

33) (BG) Hätten Schifra und Pua denn auf ihre Rettungstat verzichten sollen, bloß weil sie vermuten konnten, daß die Macht sich nicht folgenlos provozieren läßt?

34) (IW) Nein, und daraus ergibt sich für mich: weil ich die Zukunft in ihrer Gänze nicht ausrechnen kann, kann ich auch nicht alle Wirkungen und Gegenwirkungen meines Handelns verantworten. Was ich aber verantworten kann und muß, das ist mein Tun im Hier und Jetzt. Und so haben auch die beiden Frauen gehandelt. Sie retteten Leben, hier und jetzt. Damit wählen sie das, was gewiß ist. Sie handelten aber auch in Verantwortung vor G"tt: G"ttes Forderungen entlassen uns nie aus der Pflicht, hier und jetzt verantwortlich zu handeln.

Und wie handelt G"tt selbst in unserer Geschichte?

35) (BG) Zunächst einmal wie Er nicht handelt: Er zerschlägt nicht die große Maschinerie; Er setzt nicht auf "Macht gegen Macht". So wie Schifra und Pua sich an Ihn binden, so bindet Er Sein Tun an ihr Tun. Er antwortet auf ihre Rettungstat: weil die beiden Frauen Leben bewahren, segnet Er sie. Er segnet sie, indem Er das gerettete Leben Israels mehrt und indem Er –wie es heißt - den hebr. Hebammen "Häuser baut". Was heißt das?

Die Rabbiner legen es so aus:
nicht nur Mütter vieler Kinder werden sie, sondern Stammütter zweier Dynastien: sowohl das Königtum als auch das Priestertum Israels gehen aus ihnen hervor.

Also gibt G"ttes Segen Israel die bedrohte Zukunft zurück. Der Widerstand von Schifra und Pua konnte sich gerade nicht auf eine sichere Zukunft stützen. Ob ihre Rettungstat für die fernere Zukunft Israels von entscheidender Bedeutung sein würde, davon wußten sie nichts. G"tt aber nimmt ihre "Unterbrechung" auf und antwortet auf sie. Mitten im Morden wirkt G"tt das Wunder einer ganz besonderen Rettung. Wieder bindet Er sich an das Handeln zweier Frauen:

Die Tochter des ägyptischen Pharao und Miriam. Sie retten den Knaben Mose aus dem Schilf des Nil, unter dem Schutz der ägyptischen Königstochter wächst Mose bei seiner Mutter auf.

G"tt und Mose werden Israel aus dem Sklavenhaus Ägypten herausführen, die Welt des Todes und der Gewalt werden sie hinter sich lassen; am Sinai nehmen sie die Lebensordnung der Tora auf sich.

Amen.

Übersetzungen

DAS ZWEITE BUCH MOSE
1. Kapitel: Israels Bedrückung in Ägypten

1,1 Dies sind die Namen der Söhne Israels, die mit Jakob nach Ägypten kamen; ein jeder kam mit seinem Hause: 1,2 Ruben, Simeon, Levi, Juda, 1,3 Issachar, Sebulon, Benjamin, 1,4 Dan, Naftali, Gad, Asser. 1,5 Und alle leiblichen Nachkommen Jakobs zusammen waren siebzig an Zahl. Josef aber war schon vorher in Ägypten.

1,6 Als nun aJosef gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der Zeit gelebt hatten, 1,7 wuchsen die Nachkommen Israels und zeugten Kinder und mehrten sich und wurden überaus stark, so daß von ihnen das Land voll ward. 1,8 Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Josef 1,9 und sprach zu seinem Volk: Siehe, das Volk Israel ist mehr und stärker als wir. 1,10 Wohlan, wir wollen sie mit List niederhalten, daß sie nicht noch mehr werden. Denn wenn ein Krieg ausbräche, könnten sie sich auch zu unsern Feinden schlagen und gegen uns kämpfen und aus dem Lande ausziehen. 1,11 Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit Zwangsarbeit bedrücken sollten. Und sie bauten dem Pharao die Städte Pitom und Ramses als Vorratsstädte. 1,12 Aber je mehr sie das Volk bedrückten, desto stärker mehrte es sich und breitete sich aus. Und es kam sie ein Grauen an vor Israel. 1,13 Da zwangen die Ägypter die Israeliten unbarmherzig zum Dienst 1,14 und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und Ziegeln und mit mancherlei Frondienst auf dem Felde, mit all ihrer Arbeit, die sie ihnen auflegten ohne Erbarmen.

1,15 Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen, von denen die eine Schifra hieß und die andere Pua: 1,16 Wenn ihr den hebräischen Frauen helft und bei der Geburt seht, daß es ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so laßt sie leben. 1,17 Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben. 1,18 Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tut ihr das, daß ihr die Kinder leben laßt? 1,19 Die Hebammen antworteten dem Pharao: Die hebräischen Frauen sind nicht wie die ägyptischen, denn sie sind kräftige Frauen. Ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren. 1,20 Darum tat Gott den Hebammen Gutes. Und das Volk mehrte sich und wurde sehr stark. 1,21 Und weil die Hebammen Gott fürchteten, segnete er ihre Häuser. 1,22 Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren werden, werft in den Nil, aber alle Töchter laßt leben.

Shemot

(1)Und diese sind die Namen der Soehne Israels, die nach Mizrajim (Aegypten) kamen - mit Ja'akow kamen sie, jeder mit seinem Haus:
(2)Re'uwen, Shim'on, Levi und Juda;
(3)Jisaschar, S'wulon und Benjamin;
(4)Dan und Naftali, Gad und Asher.
(5)Und alle Seelen, die aus Ja'akow stammten, betrug siebzig Seelen. Josef aber war in Mizrajim (Aegypten).
(6)Und Josef starb und alle seine Brueder und jene ganze Generation.
(7)Die Soehne Israel aber waren fruchtbar und wimmelten und mehrten sich und wurden sehr, sehr stark, und das Land wurde voll von ihnen.
(8)Da trat ein neuer Koenig ueber Mizrajim (Aegypten) an, der wusste von Josef nicht.
(9) Der sagte zu seinem Volk: Siehe, das Volk der Soehne Israel ist zahlreicher und staerker als wir.
(10) Auf, lasst uns klug gegen es vorgehen, damit es sich nicht noch weiter vermehrt! Sonst koennte es geschehen, wenn Krieg ausbricht, dass es sich auch zu unseren Feinden schlaegt und gegen uns kaempft und aus dem Land hinaufzieht.
(11) Daher setzten sie Arbeitsaufseher ueber es, um es mit ihren Lastarbeiten zu druecken. Und es baute fuer den Par'oh Vorratsstaedte: Pitom und Ramses.
(12) Aber je mehr sie es bedrueckten, desto mehr nahm es zu; und so breitete es sich aus, so dass sie ein Grauen erfasste vor den Soehnen Israel.
(13) Da zwangen die Mizrim (Aegypter) die Soehne Israel mit Gewalt zur Arbeit
(14) und machten ihnen das Leben bitter durch harte Arbeit an Lehm und an Ziegeln, und durch allerlei Arbeit auf dem Feld, mit all ihrer Arbeit, zu der sie sie mit Gewalt zwangen.
(15) Und der Koenig von Mizrajim (Aegypten) sprach zu den hebraeischen Hebammen, von denen die eine Schifra und die andere Pua hiess,
(16) und sagte: Wenn ihr den Iwrioth bei der Geburt helft und bei der Entbindung seht, dass es ein Sohn ist, dann toetet ihn, wenn es aber eine Tochter ist, dann mag sie am Leben bleiben.
(17) Aber weil die Hebammen G"tt fuerchteten, taten sie nicht, wie ihnen der Koenig von Mizrajim gesagt hatte, sondern liessen die Jungen am Leben.
(18) Da rief der Koenig von Mizrajim die Hebammen und sagte zu ihnen: Warum habt ihr das getan, dass ihr die Jungen am Leben gelassen habt?
(19) Die Hebammen antworteten dem Par'oh: Ja, die hebraeischen Frauen sind nicht wie die aegyptischen, denn sie sind kraeftig; ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren.
(20) Und G"tt tat den Hebammen Gutes, und das Volk vermehrte sich und wurde sehr stark.
(21) Und weil die Hebammen G"tt fuerchteten, geschah es, dass er ihnen Nachkommen schenkte.
(22) Da gebot der Par'oh seinem ganzen Volk: Jeden Sohn, der geboren wird, sollt ihr in den Je'or werfen, jede Tochter aber sollt ihr am Leben lassen!



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