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Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist, der da war und der da kommt!

 

Der Predigttext für den heutigen Sonntag des zweiten Adventes steht im Evangelium des
Matthäus, Kap. 24, 1-31 

Liebe Gemeinde!

Wir warten auf G“tt, inständig. Wir tun das, denn wir erwarten alles von G“tt.

Hochgespannt und weitausgreifend sind unsere Hoffnungen - so gehen wir Ihm entgegen und sind bei Ihm. Wir hoffen, daß G“tt kommt und all das mit sich bringt, was Er uns versprochen hat. Wir hoffen, Er möge endlich kommen und – bleiben, für diesmal und so für alle Zeit.

Wir werden einander begegnen und wir werden beieinander bleiben, denn wir gehören zusammen: Er zu uns, wir zu Ihm; so ist es gedacht, von Anbeginn der Schöpfung. So wird es sein, am Ende der Zeiten.

Jetzt schon sehen wir G“tt entgegen und schauen auf seinen Zweiten Advent voraus, auf Sein Kommen, das in kein Scheiden mehr vergehen wird.

Merkwürdige Zeiten, nicht wahr? Mit jedem Tag der Adventszeit gehen wir nah und näher auf das Fest der Heiligen Nacht zu, da reißt der Horizont auf und gibt den Blick frei auf das, was ferner nicht sein könnte; irgendwo zwischen all unseren kleinen Adventskalendertüren öffnet sich im Kontinuum der Zeit ein Fenster und gibt uns für einen Augenblick nur einen Blitz zu sehen, wie er von Osten ausfährt und nach Westen zu leuchtet. Für einen Nu ist unsere Zeit unterbrochen, aufgebrochen worden und wir gewärtigen, was jenseits unserer gewöhnlichen, alltäglichen Welt- und Zeitwahrnehmung ist.

Merkwürdig und wunderbar, wie sich da eine Hoffnung an der anderen Hoffnung entzündet, wie da eine Sehnsucht die nächste erweckt. Und vielleicht muß das so sein, wenn G“tt etwas zu hoffen gibt. Wenn Er uns zu hoffen gibt, Er komme – wie sollten wir nicht wünschen: Ja, komm und bleibe bei uns!

Adventliche Menschen rechnen mit G“tt, immerzu und überall. Die Luft ist voller Möglichkeiten, voller G“ttesmöglichkeiten, es mit Ihm zu tun zu bekommen. Hier und dort und jeden Augenblick kann etwas geschehen, das mit G“tt zu tun hat, direkt oder indirekt. Alles wird zweideutig und die Welt so hintergründig, denn da ist nichts, in das G“tt nicht einfallen könnte, sich darin zu zeigen, da ist Ihm jede Gelegenheit gut, sie zu ergreifen und zum Zeichen umzudrehen, auf sich, auf G“tt hin.

Wer so mit G“tt rechnet, ist wach, hellwach. Und wenn es schlecht geht, dann schlägt diese Wachheit in Ungeduld um, die G“tt unter Zwang setzen will. Dann verkehrt sich die Aufmerksamkeit für G“ttes freies Kommen in den Willen, G“tt berechnen zu wollen – dann erhebt sich die gebieterische Frage:

„Sage uns, wann wird dies geschehen?“ So gehen die Jünger Jesus auf dem Ölberg an. Jesus aber läßt ihre Frage unbeantwortet, er kann dem Vater nicht vorgreifen und in des Vaters Freiheit nicht eingreifen.

Dafür entdeckt er seinen Freunden etwas anderes, die ganze Zukunft, die vor ihnen und der Welt liegt, bis endlich vom Himmel hoch herkommend der Menschensohn G“tt den Weg bahnen wird. Etwas aufzudecken heißt in der Sprache der Griechen „apokalyptein“; und wir kennen das Wort Apokalypse ja auch als Titel des letzten Buches der Bibel, der sog. Apokalypse des Johannes.

„Aufdecken“, „offenbaren“, „ins Offene bringen und also öffentlich machen“, all das tut die Rede Jesu, die die Theologenzunft deshalb auch eine apokalyptische Rede nennt. Sie ist öffentlich und politisch, wird also nicht im stillen Kämmerlein gehalten, vielmehr in der Öffentlichkeit. Sie ist öffentlich und politisch, denn sie bringt Licht ins Dunkel einer ungewissen und angstbesetzten Zukunft. Sie benennt klar, was kommen wird und warum es kommen wird. So schafft sie Distanz und den nötigen Abstand, um vom Kommenden nicht überrollt zu werden. Jetzt noch ist Zeit, sich vorzubereiten, Vorsorge zu treffen; zu klären, wo man bleiben und wann man weichen muß, wo es standzuhalten und wohin es zu fliehen gilt: eine Topographie der Rettungsorte zeichnet die Rede Jesu. Seine Rede: eine einzige Ermutigung, in eine allerdings hochgefährliche Zukunft hineinzugehen und sein Leben hinüberzuretten dorthin, wo G“tt bei uns sein wird. Ach ja: wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um. Jesu Rede: auch so politisch, daß sie das kleine Geschick seiner Gemeinde, also uns, die wir ihm nachfolgen, mit der großen Weltgeschichte verbindet.

Erste Ermutigung: „Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören; sehet zu, erschrecket nicht, denn es muß so kommen, aber es ist noch nicht das Ende.“

Die Gerüchteküche brodelt, die Propagandamaschine setzt sich in Gang, man hört:

Da drüben die machen mobil, gefährlich sind ihre Absichten, gefährlicher noch ihre Waffen: neue haben sie, schlimmer als die alten – bald können sie losschlagen, bald werden sie losschlagen. Wir müssen uns verteidigen und ihnen zuvorkommen; es gilt, keine Zeit zu verlieren. Jetzt ist keine Zeit, abzuwägen und zu bedenken; wir müssen alle zusammenstehen, hier ist jetzt kein Raum, sich abseits zu stellen, gar Nein zu sagen. Wir sind im Krieg, wir sind doch schon im Krieg.

Und so hat die Propagandamaschinerie die Maschinerie des Krieges in Gang gesetzt – wieder einmal haben wir es erlebt, einige Monate erst ist das her. Wir allerdings hier in Deutschland erlebten nur den Krieg der Propaganda, die anderen aber erlitten den realen Krieg – und erleiden ihn noch, dort im Irak.

Und Jesu Wort dagegen: „Sehet zu und erschrecket nicht!“

Er ermutigt uns:

„Laßt euch nicht einfangen von der Logik des Unausweichlichen, es müßte so kommen, verfangt euch nicht in den Fängen der Propaganda; tretet vielmehr auf Abstand zurück, um mit guter Distanz das Ganze zu sehen, also zu erkennen. Und dann tretet wieder herzu und beseht es euch gut aus der Nähe, wie es im Einzelnen beschaffen ist. Distanz und Nähe, alles zu seiner Zeit, damit ihr nicht unter die Räder der Maschinerie geratet, weder unter die mediale noch unter die reale.“

Vor der nächsten und zweiten Ermutigung ist eine Warnung zu hören. Es werden – so warnt Jesus – falsche Christus und falsche Propheten auftreten und in die Irre führen. Auch seine eigene Gemeinde wird dagegen nicht so einfachhin gefeit sein, sich verführen zu lassen. Gerade in geschichtlichen Zeiten der Krise und der Bedrängnis schäumen die religiösen Erwartungen auf, die religiöse Gerüchteküche brodelt: hier ist Christus und dort auch und schon wieder an anderem Ort und in anderer Gestalt. So werden wir von unseren Sehnsüchten, es müsse sich jetzt doch endlich alles zum Guten wenden, hin und hergerissen, hin und hergejagt zu einem Christus hier und einem Christus dort.

Wir greifen nach ihm und vergreifen uns, wieder einmal, und haben wieder nur ein leeres Gewand in Händen, die Leere unserer enttäuschten religiösen Phantasien und Wunschprojektionen. Auch das haben wir erlebt. Dann zogen wir uns ernüchtert und allzu nüchtern aus der Politik und Geschichte zurück, auf falsche Nähe folgte falsche Distanz. Was hilft dagegen?

„Achtet das Gesetz und bleibt in der Liebe, bleibt bei dem, was ich euch gelehrt, worin ich euch unterwiesen habe, seid einander treu so wie ich euch treu bin, seid solidarisch miteinander, wie auch ich mit euch solidarisch bin – das wird euch helfen, garantieren wird es nichts.“

Und nun fort zur zweiten großen Ermutigung:

„Wenn ihr nun den `Greuel der Verwüstung´, von dem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, an heiliger Stätte stehen seht – wer es liest, der merke darauf! – dann sollen die in Judäa ins Gebirge fliehen.“

Nun, um zu verstehen, auf welches geschichtliche Ereignis, gesehen mit den Augen des Propheten Daniel, Jesus da anspielt, müssen wir ein wenig in die Geschichte Israels zurücksteigen. Lassen Sie sich, liebe Gemeinde, also etwas erzählen. Kommen Sie mit so etwa ins zweite vorchristliche Jahrhundert.

Es herrschen die Seleukiden, Nachfolger in der Herrschaft über das zerfallene Riesenreich Alexanders des Großen. Über damals Palästina herrschen sie, damit auch über Judäa und v.a. Jerusalem, das Zentrum jüdischer Identät – denn, dort steht der Tempel G“ttes. An der Spitze der Seleukiden steht ein Herrscher namens Antiochos IV. Ein Hellene durch und durch, der Israel die hellenische Leitkultur aufzwingen will. Seine Religionsedikte, für Jerusalem und Judäa erlassen, sind mörderisch. Sie treffen den innersten Kern jüdischer Identität.

Das Bundeszeichen der Beschneidung, die Feier des Schabbat und aller anderen wichtigen Feste, auch alle Tempelopfer werden bei Todesstrafe verboten. Das Studium der Heiligen Schrift, der Tora, ist untersagt, ja schon der bloße Besitz der Tora kann tödlich sein. Jedwede öffentliche Lesung aus der Tora wird unterbunden.

Übersetzen wir uns das ins Christliche, so hieße es: keine G“ttesdienste mit Lesung aus der Heiligen Schrift und also auch kein Predigen – Sie und ich, wie wären jetzt nicht hier. Das Sakrament der Taufe, unser Bundeszeichen, wäre verboten und damit z.B. der gestrige Taufg“ttesdienst hier in dieser Kirche. Kaum zu sagen, daß das heutige Abendmahl, in dem wir uns zu unserem Herrn bekennen, gleichfalls untersagt wäre.

So versucht der Hellene, Israel seines Wesens zu berauben; und wer sich widersetzt und die Edikte mißachtet, also etwa heimlich den Schabbat feiert und die Schrift studiert, wer sich weigert, z.B. den Dionysoskult mitzufeiern, wird ums Leben gebracht – sofern man nicht fliehen kann.

Gegenwehr formiert sich. Die Entweihung des Jerusalemer Tempels ist die Schandtat, die das Faß zum Überlaufen bringt. Auf dem Altar des Tempels läßt Antiochos einen zweiten Altar errichten, der dem Zeus Olympios geweiht ist. Mitten im Tempel erhebt sich das Scheusal, der „Greuel der Verwüstung“, von dem Daniel und Matthäus sprechen.

Die Gegenwehr wird von den sog. Makkabäern angeführt, einem priesterlichen Geschlecht aus Jerusalem. Zu ihm gehört auch ein Mann mit Namen Mattathias; fünf Söhne hat er. Allerdings, man lebt nicht mehr in Jerusalem, sondern nordwestlich davon in Modein (Mode-in gesprochen), ein Dorf in der Provinz Judäa. Seleukidische Beamte kommen, um in der Gegend den staatlichen Kultus durchzusetzten. Mattathias wehrt sich, blutig, er erschlägt zwei Männer und zerstört die staatlichen Altäre. Mit seinen Söhnen flieht er in die Berge von Judäa; andere Gleichgesinnte stoßen hinzu, der Kern einer Widerstandsbewegung entsteht.

Und es ist diese Fluchtbewegung, zu deren Wiederholung Jesus seinen Freunden rät. Christliche Gemeinde soll sich mitbetroffen fühlen vom Schicksal Israels und in einer vergleichbaren geschichtlichen Situation in die kargen Berge Judäas ausweichen. Jesus rät seinen Freundinnen und Freunden, also uns allen, bestimmte Erfahrungen zu machen, die die seines Volkes wiederholen – und das zu unserer Rettung. Jesus blickt zurück auf das Ereignis der Tempelschändung und ihrer Folgen, er blickt zugleich voraus auf die bald eintretende Katastrophe der Tempelzerstörung und ihrer Folgen, im Jahre 70 u.Z.

An der rückschauenden Erinnerung wird der Blick in die Zukunft wissend. An der Vergangenheit, die überleben ließ, gewinnt sich das Muster, die Zukunft zu bestehen. Geschichte wiederholt sich, wenn auch nicht restlos und identisch. Vergangenheit, die erkannt wurde, taugt dazu, die Zukunft zu deuten. So verliert sie ihren Schrecken, der uns angsterstarrt auf der Stelle festbannen will. So aber wird sie entzaubert, ihre Gefährlichkeit verliert sie dadurch nicht. Dessen eingedenk zu sein, wie und wodurch man gerettet wurde und mit seinem Leben davonkam, gibt Mut und hilft, die Gefahren der Zukunft nicht unvorbereitet auftreffen zu lassen: was und wer damals half, könnte wieder helfen, und warum sollte das Leben nicht auch diesmal bewahrt werden. Garantiert ist damit allerdings nichts. Hätte Jesus uns eine garantierte Zukunft versprochen, er wäre selbst ein solch falscher Christus.

Und weit mehr als so ein falscher Garantieschein tröstet etwas anderes: da ist kein Ereignis und keine Erfahrung der großen wie der kleinen Geschichte, der weltpolitischen wie intim-familiären, die nicht in das Wort G“ttes eingezeichnet, von ihm getragen wären. Im Wort G“ttes, das Jesus uns heute sagt, wiederholt sich prophetische Rede – wir hörten ja Ähnliches vorhin in der Lesung aus dem Buch Jesaja. Und wievieles der Zukunft, die Jesus uns Christen aufdeckt, hat sich nicht schon in der Geschichte ereignet, die der G“tt Israels mit Seinem Volk erlebt hat, miterlebt hat, weil Er es nie aufgegeben hat, weil sie einander letztlich nicht aufgeben. Bundesgeschichte, in G“ttes Wort erzählt, randvoll mit Gegensätzen: Treue und Untreue, Täuschung, Lüge und Verrat, aber auch Bewährung und inständiges Hoffenkönnen, trotz und in aller Bedrängnis – all das von Seiten Israels.

Und von G“ttes Seite: grundlose Liebe, maßlose Enttäuschung, verhülltes Antlitz und Sprachlosigkeit, Drohung und harte Hand – und zuletzt immer Erbarmen. Und beiderseits: nicht nur einander, sondern auch sich selbst treu zu bleiben – unangepaßt, unverwechselbar, partout nicht mehrheitsfähig, beharrlich.

Und uns nun, die wir, Christus sei Dank, in diese Beziehung hineinverwickelt worden sind, uns tut es gut, in diese Beziehungsgeschichte hineinzuhören, uns in den Erfahrungsreichtum hineinzufinden; wir sind da wohl immer noch am Anfang.

Und wenn Sie mich, liebe Gemeinde,  nach all den vielen Worten und alle der hohen Theologie nun ganz unruhig fragen, wie praktisch denn so ein Anfang aussehen könnte, so antworte ich Ihnen mit einer dritten und letzten Ermutigung.

Ich bin Ihnen nämlich noch die Fortsetzungsgeschichte zu erzählen schuldig, wie es mit den widerständigen Makkabäern weiterging, damals im Jahre 167 v.Chr., als der Tempel besetzt und entweiht wurde. Ein Jahr später wagen die Widerständler, angeführt von Judas Makkabäus, den offenen Aufruhr gegen die Seleukiden; Antiochos´ Heer wird geschlagen, Jerusalem zurückerobert und der Tempel neu geweiht. Das vorgefundene reine Öl, welches für die ewige Lampe benötigt wird, reicht nur für einen Tag. Aber G“tt fügt es, daß die geringe Menge für alle acht Tage der Tempeleinweihung hinreicht und das Licht nicht verlischt. Jedes Jahr seitdem erinnert sich Israel dieses g“ttlichen Wunders mit einem Fest, welches Chanukka heißt, das bedeutet übersetzt „Tempelweihe“.

Damals im Jahre 164 v.u.Z. fiel das Fest auf den 14. Dezember; in diesem Jahr beginnt das achttägige Chanukkafest am 7. Dezember, also am kommenden Dienstag. Nach Einbruch der Dunkelheit wird Rabbiner Teitelbaum auf dem Platz vor dem Kölner Rathaus das erste Licht des achtarmigen Leuchters, der Chanukkia, entzünden. Und jeden weiteren Tag wird ein Licht hinzukommen, die Dunkelheit zu erhellen, bis die Achtzahl voll ist. Und wir adventlichen Christenmenschen könnten uns hinzugesellen und uns freuen an dieser jüdischen Lichtvermehrung - und anteilnehmen an der Erinnerung einer Rettungsgeschichte. Wir sollten das tun, denn jetzt schon schneiden sich die Parrallelen unser beider Parallelgesellschaften, der jüdischen und der christlichen, hier im Diesseits. Denn in der gemeinsamen Hoffnung gehören wir zusammen, mit der wir auf einen neuen Himmel und eine neue Erde und auf einen Rettungsort hoffen, dahin gerettet wir unbedroht den G“tt Israels und König der Welt anbeten werden. Wir nennen diesen Rettungsort den neuen Tempel.

 

Noch aber bleibt uns das Warten, inständig. Und der adventliche Ruf:

Komm, Herr, es wird Zeit, daß Du kommst – komm, und bleibe bei uns.

Amen.

 

Und der Friede G"ttes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere 
Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

 

 

Matthäus, Kap 24, vv 1-31 

1   Und Jesus verliess den Tempel und wollte weitergehen. Und seine Jünger traten hinzu, um ihm die Bauten des Tempels zu zeigen.

2   Er aber begann und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht dies alles? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerstört würde.

3   Als er aber auf dem Oelberg sass, traten die Jünger für sich allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Welt sein?

4   Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, dass euch niemand irreführe!

5   Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus, und werden viele irreführen.

6   Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegs­gerüchten hören; sehet zu, erschrecket nicht, denn es muss so kommen, aber es ist noch nicht das Ende.

7   Denn erheben wird sich Volk wider Volk und Reich wider Reich, und es werden da und dort Hungersnöte und Erdbeben kommen.

8   Dies alles aber ist [erst] der Anfang der Wehen.

9   Dann wird man euch der Drangsal preisgeben und euch töten, und ihr werdet um meines Namens willen von allen Völkern gehasst sein.

10 Und dann «werden viele abfallen» und werden einander verraten und einander hassen.

11 Und viele falsche Propheten werden auftreten und werden viele irreführen.

12 Und weil die Gesetzesverachtung Überhand nimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.

13 Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.

14 Und dieses Evangelium vom Reiche wird auf dem ganzen Erdkreis gepredigt werden allen Völkern zum Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.

15 Wenn ihr nun den «Greuel der Verwüstung», von dem durch den Propheten Daniel geredet worden ist, an heiliger Stätte stehen seht - wer es liest, der merke darauf! –

16 dann sollen die in Judäa ins Gebirge fliehen;

17 wer auf dem Dach ist, soll nicht hinabsteigen, um seine Habe aus seinem Haus zu holen,

18 und wer auf dem Feld ist, soll nicht zurückkehren, um seinen Mantel zu holen.

19 Wehe aber den Schwangern und den Stillenden in jenen Tagen !

20 Betet aber, dass eure Flucht nicht in den Winter oder auf den Sabbat falle!

21 Denn dann wird eine grosse Drangsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine sein wird.

22 Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.

23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder dort, so glaubet es nicht!

24 Denn es werden falsche Christus und falsche Propheten auftreten und werden grosse Zeichen und Wunder vollbringen, sodass sie, wenn möglich, auch die Auserwählten irreführen.

25 Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.

26 Wenn man nun zu euch sagt: Siehe, er ist in der Wüste, so gehet nicht hinaus; siehe, er ist in den Gemächern, so glaubet es nicht!

27 Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen leuchtet, so wird die Wiederkunft des Sohnes des Menschen sein.

28 Wo das Aas ist, da sammeln sich die Adler.

29 Sogleich aber nach der Drangsal jener Tage «wird die Sonne sich verfinstern, und der Mond wird seinen Schein nicht geben», «und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.»

30 Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen, und dann werden alle Geschlechter der Erde wehklagen und werden «den Sohn des Menschen auf den Wolken des Himmels kommen» sehen mit grosser Macht und Herrlichkeit.

31 Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von einem Ende des Himmels bis zum andern.

Liturgie des G"ttesdienstes


erstellt am
06.12.2004

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