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Predigttext Joh 20, 1-18

 

 

Brigitte Gensch

 

G''ttesdienst zum Miriam-Sonntag

am 02. Oktober 2005

in der Martin-Luther-King-Kirche in Hürth-Mitte

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war
und der da kommt.

 

Begrüßung zum diesjährigen Miriamsonntags-G“ttesdienst:

„Ich habe dich bei deinem Namen gerufen,

mein bist du“   Jes 43,1

In diesem Jahr ist Maria aus Magdala die biblische Frauengestalt im Mittelpunkt. Sie wird mehrfach im NT erwähnt.

Wir, die vorbereitende Frauengruppe, haben uns aber auf eine Geschichte konzentriert, die Geschichte der Begegnung von Maria mit Jesus, dem Auferweckten, am Ostermorgen. Wir werden diese Geschichte hören.

Und Sie, liebe Teilnehmende, werden hören, zu was uns diese Geschichte inspiriert hat, Zug um Zug, Station um Station. Wir werden diesen Weg also noch einmal gehen: vom Grab und der großen Trauer, über das erste Sehen und doch noch nicht Erkennen, bis hin zur freudigen Erkenntnis. Ein Weg also vom Finsteren zum Licht, vom Tod zum neuen, auferweckten Leben.

Alles, was uns da erzählenswert erschien, das haben wir in die Liturgie hineingelegt, das Abendmahl eingeschlossen. Das alles zusammengenommen ist für heute unsere Predigt.

 

Abkündigungen und Kollektenzweck:

geteilte Ausgangskollekte; „Füreinander“, die Angehörigengruppe für Demenz- und Alzheimer Erkrankte im Erftkreis, und zweiter Zweck: für die Aufgaben des Diakonischen Werkes in der EKiR

 

Miriamlied: EG 680

.. Mirjam, Mirjam schlug auf die Pauke
und Mirjam tanzte vor ihnen her ...

Text & Noten
 

Votum:

Wir feiernd diesen G-ttesdienst in Deinem Namen
Ewiger G-tt, der Du die Toten belebst
Jesus Christus, Erstling aus den Toten
Geist G-ttes, das Leben tritt uns neu entgegen.
Amen.

Unsere Hilfe kommt von G-tt, unserem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, der Bund und Treue hält in Ewigkeit und nicht preisgibt das Werk Seiner Hände.

 

Vorstellung Maria

Seht, da geht sie. Maria, die Apostelin – so nennen wir sie hier. Lang ist es her, dass sie zu uns kam in unsere kleine jüdische Gemeinde in Nordafrika.

Geboren ist sie in Magdala, das ist ein Fischerstädtchen am See Genezareth in Judäa. Dort wuchs sie auf, dort lebte sie als unabhängige Frau in ihrem eigenen Haushalt. Es gab eine lange schlimme Zeit, da nannte man sie Maria, die Besessene. Dann begegnete ihr Jesus von Nazareth, er vertrieb die bösen Geister, die sie plagten und heilte sie.

Er wurde ihr Meister, sie war eine von denen, die ihm folgten. Maria aus Magdala nannten sie die Leute in dieser Zeit. Sie hörte seine Lehre, sie sah, wie er lebte und wie er Menschen heilte. Sie diente ihm mit allem, was sie hatte: mit ihrem Vermögen, ihrer Arbeitskraft, ihrer Liebe und ihrer Treue.

Ja, sie folgte ihm, den ganzen Weg bis hinauf nach Golgatha. Sie stand unter seinem Kreuz, als er starb. Drei Tage lang war sie selbst wie tot, das hat sie uns erzählt. Aber dann begegnete er ihr noch einmal, er, den G“tt auferweckt hatte. Er selbst, ihr auferweckter Meister, schickte sie zu den Freunden, damit sie ihnen alles erzählte. Er machte sie zu der, die sie bis heute ist: Maria, die Apostelin. Apostelin, das heißt: die Gesandte. Gesandt zu erzählen von ihrem auferstandenen Herrn und vom Neuen Leben, gesandt, G“ttes Lebenskraft weiter zu geben und Menschen zu heilen.

 

Kyrie

1. Stimme

Bewegungslos bin ich, gebunden an eine Leiche, gefesselt an einen Toten – an den Menschen, für den ich lebe. „Ich suche den Lebendigen bei den Toten“ – und finde ihn nicht.

 

Kyrie (EG 178,12 – ohne Orgel)

 

2. Stimme

Menschen, die trauern, machen groteske Sachen, tun sinnlose Dinge, die kein anderer versteht. Kaufen teures Salböl, einen Leichnam zu salben, obgleich das nur Lebenden gut tun.

Sie gehen zum Grab, immer wieder, und wenn sie weggehen, dann nur, um wieder hinzugehen. Um zurückzugehen, zurück in das, was vergangen ist, aber was nicht vergeht. Weil es nicht losgelassen, sondern festgehalten wird.

   Der Tote kann nicht gehen, denn ich halte ihn fest.

   Ich kann nicht gehen, denn der Tote hält mich fest.

   Bewegungslos bin ich, gebunden an eine Leiche.

 

Kyrie (EG 178,12 – ohne Orgel)

 

3. Stimme

Blind bin ich geworden. Alles was jenseits des Grabes ist, sehe ich nicht.

Wie er mir erschien und mich ansah – ich sehe es nicht mehr. Nur das Antlitz des Toten blickt mich an.

Wie er mich berührte mit seiner Hand und mit seiner Stimme – damals, als er meine Quälgeister vertrieb – geschah das überhaupt mir? Ich bin mir selbst abhanden gekommen. Würden sie es von einer anderen Frau erzählen, so könnte ich es glauben.

Blind bin ich für die Lilien des Feldes und für die Vögel des Himmels, denn er kann ihren Duft nicht atmen und ihren Gesang nicht hören.

 

Kyrie (EG 178,12 – ohne Orgel)

 

4. Stimme

Taub bin ich für den Trost meiner Freunde, denn sie sprechen nicht mit seiner Stimme. Rufen andere mich bei meinem Namen, so höre ich es nicht, denn nicht er ist es, der mich bei meinem Namen ruft.

   Ich bin im GRAB.

   Das Grab ist leer.

   ICH bin im Grab.

   Namenlos ist meine Trauer.

   Namenlos bin ich.

   Niemand ist im Grab.

   Das Grab ist leer.

 

Kyrie (EG 178,12 – ohne Orgel)

Lesung

 

Johannes 20, 1-18

1  Am ersten Tag der Woche kommt Maria aus Magdala frühmorgens, während es noch dunkel ist, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen ist.

2  Da eilt sie fort und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

3  Da brachen Petrus und der andere Jünger auf und gingen zum Grab.

4  Die beiden liefen aber miteinander; doch der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam als erster zum Grab.

5  Und als er sich vorbeugt, sieht er die Leinenbinden daliegen; doch ging er nicht hinein.

6  Nun kommt auch Simon Petrus, der ihm folgt, und er ging in das Grab hinein. Er sieht die Leinenbinden daliegen

7  und das Schweißtuch, das auf seinem Haupt gewesen ist, nicht bei den Leinenbinden liegen, sondern zusammengerollt an einem Ort für sich.

8  Darauf ging nun auch der andere Jünger hinein, der als erster zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.

9  Denn noch verstanden sie die Schrift nicht, dass er von den Toten auferstehen müsse.

10 Da kehrten die Jünger wieder zu den anderen zurück.

11 Maria aber stand draussen am Grab und weinte. Während sie nun weinte, beugte sie sich vor in das Grab.

12 Und sie sieht zwei Engel in weissen Gewändern dort sitzen, wo der Leib Jesu gelegen hatte, den einen beim Haupt, den anderen bei den Füssen.

13 Und die sagten zu ihr: Frau, was weinst du? Sie sagt zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiss nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

14 Das sagte sie und wandte sich nach hinten, und sie sieht Jesus dastehen, sie wusste aber nicht, dass es Jesus war.

15 Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Weil sie meint, es sei der Gärtner, sagt sie zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sag mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich will ihn holen.

16 Jesus spricht zu ihr: Maria! Da wendet sie sich um und sagt auf hebräisch zu ihm: Rabbuni, das heisst Meister.

17 Jesus sagte zu ihr: ,Halte mich nicht fest, denn ich bin noch nicht zu Gott, meinem Usprung zurückgekehrt (denn ich bin noch nicht hinaufgegangen zum Vater). Gehe aber zu meinen Geschwistern und sage ihnen: Ich steige auf zur Quelle von meinem und eurem Leben (ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater), zu meinem Gott und eurem Gott.´

18 Maria aus Magdala kommt und verkündigt den Jüngerinnen und Jüngern: ,Ich habe Gott in Jesus gesehen.´ Und dies hat er ihr gesagt.

 

Gloria 

(EG 272, mit Orgel)

Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen
dt. Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Erzählen will ich von all seinen Wundern und singen seinem Namen.
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja!
Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja

Text: Gitta Leuschner nach Psalm 9,2.3
Melodie: Claude Fraysse 1976

 

Sprecherin: Maria aus Magdala

Halleluja, Lob und Ehre und Dank sei Dir, Schöpfer des Himmels und der Erde, Quelle des Lebens. Befreit hast Du meinen Herrn aus den Fesseln des Todes, auferweckt zum todfreien Leben.

Lob und Ehre und Dank sei Dir, der Du einen neuen Himmel schaffen wirst und eine neue Erde. Dort lebt er schon, mein Herr, und von dort ruft er mich ins Neue Leben.

Lob und Ehre und Dank sei Dir, der Du alle Geschöpfe beim Namen rufst. DEIN bin ich wie sie, denn Du hast mich bei meinem Namen gerufen.

 

Anrede an die junge Maria – nach und nach „Auswickeln“

1. Stimme

Niemand war ich, namenlos wie meine Trauer. Ich beugte mich vor ins Grab, ich fiel und fiel ins Leere, bis zwei Engel mich auffingen. Sie zeigten mir, wo mein Herr gelegen hatte: die Leere bekam einen Ort, den ich verlassen konnte. Ich wandte mich um.

 

2. Stimme

Blind war ich. Ans Dunkel des Grabes gewöhnt, erkannte ich meinen lebendigen Herrn nicht. Ihn zu erkennen hätte mich geblendet. Meine Netzhaut wäre verbrannt, wäre er mir unverstellt entgegengetreten.

Doch er schonte mich und blendete mich nicht, kleidete sich vielmehr in Fragen: warum ich weinte und wen ich suchte. So holte er mich in die Welt zurück, dorthin, wo es ein Du und ein Ich gibt, wo ein Du sich für mich interessiert.

 

3. Stimme

Verloren war ich, Maria. MARIA – so rief er mich bei meinem Namen. Sein war ich, und doch auch mir zurückgegeben.

Gerettet war ich schon, als ich noch verloren war, denn er hat meinen Namen mit sich genommen: die ARCHE, in der ich gerettet war.

Wie er mir meinen Namen wiedergab, so rief auch ich ihn bei seinem Namen: Rabbuni. Wir erkannten einander, wie wir uns schon einmal erkannt haben – damals, als 7 Dämonen meine Seele besaßen; damals, als er mich mit meinem Namen berührte. Meine Seele wurde frei. Frei, ihm nachzufolgen, mit ihm gemeinsam zu gehen, bei ihm zu bleiben bis unters Kreuz.

 

4. Stimme

Gebunden war ich an einen Toten. Frei bin ich geworden, denn mein auferweckter Herr ist mir begegnet. Berührt hat er mich mit seiner Freiheit: zu kommen und zu gehen, sich zu nähern und sich zu entfernen, zu bleiben, aber nicht auf immer.

Frei bin ich geworden; zu erwarten und zu verabschieden, zu binden ohne zu fesseln, zu berühren ohne festzuhalten, mich zu vereinen und mich zu trennen. Fröhlich bin ich, mein G“tt, und freue mich Deiner, denn ich habe Dich in Jesus, meinem Herrn, gesehen.

 

EG 272, mit Orgel

 

Sprecherin Junge Maria (am Lesepult, Stelle der Maria aus Magdala einnehmend)

Halleluja, Lob und Ehre und Dank sei Dir, Schöpfer des Himmels und der Erde, Quelle des Lebens. Befreit hast Du meinen Herrn aus den Fesseln des Todes, auferweckt zum todfreien Leben.

Lob und Ehre und Dank sei Dir, der Du einen neuen Himmel schaffen wirst und eine neue Erde. Dort lebt er schon, mein Herr, und von dort ruft er mich ins Neue Leben.

Lob und Ehre und Dank sei Dir, der Du alle Geschöpfe beim Namen rufst. DEIN bin ich wie sie, denn Du hast mich bei meinem Namen gerufen.

 

EG 272, mit Orgel

 

Credo

Wir glauben: G''tt ist in der Welt,
der Leben gibt und Treue hält.
G''tt fügt das All und trägt die Zeit,
Erbarmen bis in Ewigkeit.

Wir glauben: G''tt hat ihn erwählt,
den Juden Jesus für die Welt.
Der schrie am Kreuz nach seinem G''tt,
der sich verbirgt in Not und Tod.

Wir glauben: G''ttes Schöpfermacht
hat Leben neu ans Licht gebracht,
denn alles, was der Glaube sieht,
spricht seine Sprache, singt sein Lied.

Wir glauben: G''tt wirkt durch den Geist.
Was Jesu Taufe und verheißt:
Umkehr aus der verwirkten Zeit
und Trachten nach Gerechtigkeit.

Wir glauben: G''tt ruft durch die Schrift,
das Wort, das unser Leben trifft.
Das Abendmahl mit Brot und Wein
lädt Hungrige zur Hoffnung ein.

Wenn unser Leben Antwort gibt
darauf, dass G''tt die Welt geliebt,
wächst G''ttes Volk in dieser Zeit,
Erbarmen bis in Ewigkeit.


Text von Gerhard Bauer (1928-86), gesungen nach der Melodie EG 184

Text & Notenpdf
 

Abendmahlfeier

Wir glauben:

„G“ttes Schöpfermacht hat Leben neu ans Licht gebracht.“

So haben wir es eben im Credo, im Glaubensbekenntnis gesungen.

Maria aus Magdala ist diesem neuen Leben begegnet. Es ist ihr entgegengetreten, in Jesus, dem auferweckten Rabbi, dem Christus.

Auferweckt vom Tode; ein Leben, das nicht mehr sterben wird. Denn es hat eine Bleibe gefunden in G“ttes Lebendigkeit selbst. G“tt selbst hat ihm dort eine Bleibe eingerichtet, für immer. Da aber ist kein Tod. Für alle Zukunft. In diese Zukunft ist der Auferweckte vorausgegangen. Und aus dieser Zukunft kommt er uns entgegen. Er kommt, er bleibt – für eine Weile - und dann geht er auch wieder.

In jedem Abendmahl feiern wir dieses Wunder:

daß G“ttes Lebendigkeit, todfrei, uns besucht. In Brot und Wein.

Wir schmecken Seine Lebendigkeit, sie kommt uns nahe, und wir können sie erfahren. Für Momente. Und dann geht sie wieder. Wir verabschieden uns.

Wir können das, denn wir selbst sind von G“ttes Lebendigkeit und Freiheit berührt worden. Und auch dieses Kostbare feiern wir in jedem Abendmahl:

daß G“tt uns die Freiheit schenkt, Christus wieder gehen zu lassen.

Denn wir hoffen: er kommt wieder. Und zuletzt wird er bleiben, auf immer.

Amen.

 

Gabenbereitung und Kollektensammlung

   (Brot von rechts nach links bringen)

Du G“tt des Lebens,

Du schenkst uns das Brot, die Frucht der Erde und unserer Arbeit:

wir bringen es vor Dein Angesicht und bitten Dich:

laß es für uns zum Brot des Lebens werden.

 

   Kelch nehmen

Du schenkst uns die Frucht des Weinstockes –Vorgeschmack auf Dein kommendes Reich.

Wir bringen diesen Kelch vor Dein Angesicht und bitten Dich:

laß ihn für uns zum Kelch der Freude werden.

 

Und wie aus vielen Körnern ein Brot und aus vielen Trauben der Wein wird,

so mache aus uns eine Gemeinde, Zeichen der Hoffnung für diese Welt.

Amen.

 

Präfation und Sanctus:

Der Friede Jesu Christi sei mit euch allen /

Erhebet eure Herzen

Wir erheben sie zum Herrn

Laßt uns danken dem Herrn, unserem G-tt / Das ist würdig und recht

Wahrhaft würdig ist es und recht, daß wir Dich Herr, heiliger Vater, allmächtiger G-tt, zu allen Zeiten und an allen Orten loben und Dir danken durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Darum loben die Engel Deine Herrlichkeit, beten Dich an die Mächte und fürchten Dich alle Gewalten. Dich preisen die Kräfte des Himmels mit einhelligem Jubel. Mit ihm vereinen auch wir unsere Stimmen und bekennen ohne Ende:

Heilig, heilig, heilig.

 

Abendmahlsgebet I

Wahrhaftig heilig bist Du, Ewiger

Du bringst Licht aus der Finsternis

Du rettest Leben aus dem Tode

Und Namen aus der Namenslosigkeit

Wir danken Dir für unser Leben und das der ganzen Schöpfung.

Wir preisen Dich für Deine Gnade,

die Du Deinem Volk Israel erwiesen hast

als Du es aus der Knechtschaft befreitest

als Du den Einen aus Deinem Volke nicht im Tode ließest,

sondern zu Deinem Leben befreitest.

Wir loben Dich für alle Hoffnungen und Verheißungen, die er uns gibt.

 

Einsetzungsworte

Unser Herr Jesus, in der Nacht, da er ausgeliefert ward,

nahm er das Brot, dankte und brach´s

und gab´s seinen Jüngern und sprach:

Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.

Solches tut zu meinem Gedächtnis.

 

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl,

dankte, gab ihnen den und sprach:

nehmet hin und trinket alle daraus,

dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut,

solches tut, sooft ihr´s trinket zu meinem Gedächtnis.

Sooft ihr von diesem Brot eßt und aus dem Kelch trinkt,

verkündigt ihr den Tod des Herrn,

bis er kommt.

 

Abendmahlsgebet II

Mit Brot und Kelch gedenken wir des Bundes, in den wir durch Christus hineingenommen sind. Voll Verlangen warten wir auf Dein kommendes Reich, treuer G-tt, auf die Auferstehung der ganzen Schöpfung und das Fest, das Du uns verheißen hast.

Wir bitten Dich;

Sende nun Deinen Heiligen Geist auf uns herab,

daß er uns verbinde in seiner Gemeinschaft

daß er uns schon heute Deinen Glanz sehen lasse und uns von Deiner Fülle

zu schmecken gebe.

 

Vater Unser

Agnus Dei

 

Einladungsworte: Kommet, denn es ist alles bereit. Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.

 

Austeilung und Friedensgruß:

-Ich werde nicht sterben, sondern leben und die Taten G“ttes verkünden.

-Vernichten wird G-tt den Tod auf ewig und abwischen die Tränen von jedem Angesicht.

 

Danksagung:

 

Du treuer G-tt,

Du hast meine Klage in Reigen verwandelt,

mein Trauerkleid gelöst und mich mit Freude

gegürtet.

Ich will Dir lobsingen, solange ich lebe und atme,

in Ewigkeit preisen wir Dich. Amen.

Lied 395 Vertraut den neuen Wegen

 

Fürbitte:

Laßt uns beten

Barmherziger G-tt,

das Leben ist uns neu entgegengetreten, wir preisen Dich dafür.

Noch ist alles ungewohnt und verwirrend.

wir bitten Dich:

laß uns nicht in den alten Trott verfallen und das Neue verbrauchen.

Wir bitten für alle, die in Hoffnungslosigkeit versteinern,

wälze Du den Stein ihnen beiseite, laß sie aufblicken

in das freundliche Antlitz eines Anderen.

Wir bitten für alle, die nicht loslassen können, nicht im Leben und nicht im Sterben. Tritt Du herzu und schenke ihnen von Deiner Freiheit zu kommen und zu gehen – denn in Ewigkeit bleibst Du.

 

Ein neues Licht hast Du über Jerusalem und dem Zion versprochen:

Wir bitten für Dein Volk Israel und für alle, die in Israel und Palästina Wege des Friedens gehen wollen

Laß Dein Licht leuchten und gib, daß Jerusalem eine Stadt wird, da man in Frieden zusammenkommt.

 

 Fürbitten

Herr, mach uns frei,
daß wir Deine Stimme hören, wenn Du uns rufst,
daß wir Dich sehen können, wenn Du uns begegnest.

Herr, mach uns frei,
daß unsere Herzen Neuem gegenüber offen sind,
daß unsere Hände ungebunden handeln können.

Herr, mach uns frei,
daß wir alte Gewohnheiten ablegen und neue Wege gehen,
daß wir unsere Grenzen annehmen und sie so überschreiten.

Herr, mach uns frei,
daß wir Anteil haben an deiner Lebendigkeit,
lebendig, allen Menschen von dir zu erzählen
und auf GOTTES Reich zu hoffen.

 

Segen:

Treuer und lebendiger Gott,
segne uns mit Liebe zum Leben,
wie sie die Frauen am Grab erfahren haben.

Behüte unsere Wachsamkeit,
bewahre unseren Sinn für Gerechtigkeit
und schenke uns die Hoffnung,
dass wir vom Tode auferstehen.
Amen.
 

Schlußlied

EG 225 Komm, sag es allen weiter

Kehrvers

Komm, sag es allen weiter,
ruf es in jedes Haus hinein!
Komm, sag es allen weiter:
Gott selber lädt uns ein.
Strophen
1. Sein Haus hat offne Türen,
er ruft uns in Geduld,
will alle zu sich führen,
auch die mit Not und Schuld.
Der Kehrvers wird nach jeder Strophe wiederholt.

2. Wir haben sein Versprechen:
Er nimmt sich für uns Zeit,
wird selbst das Brot uns brechen,
kommt, alles ist bereit.

3. Zu jedem will er kommen,
der Herr in Brot und Wein.
Und wer ihn aufgenommen,
wird selber Bote sein.

Text: Friedrich Walz 1964 Melodie: nach dem Spiritual
»Go, tell it on the mountains«

 

 

Und der Friede G“ttes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre
unsere Herzen in Christus Jesus.

Amen.

 


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10.10.2005

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