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Herzliche Einladung 
zum Gottesdienst des Miriam-Sonntages 
am 21. September 2003 um 10.45 Uhr in der Gemeinde Bodelschwingh - ein Gottesdienst, den Frauen vorbereiten, der aber von Männern und Frauen gemeinsam gefeiert wird.

zur Predigt

"Miriam - Sonntag? Was ist denn das, davon habe ich noch gar nichts gehört."
Oftmals schon hörte ich diese Frage. Und um sie zu beantworten, hier einige Hinweise zur Geschichte und zum Anliegen dieses Sonntages.

Von 1988-98 währte auf Beschluß des ÖRK (Ökumenischer Rat der Kirchen) die Dekade „Kirchen in Solidarität mit den Frauen“. Ziel war es, unterdrückende Strukturen zu Miriam mit der Pauke überwinden, eine gleichberechtigte Mitwirkung der Frauen zu erreichen, Sexismus und Rassismus aufzudecken und zu beseitigen. Zunehmend zeigte sich, dass gerade die Gewalt die bedrückendste Realität weltweit im Alltag von Mädchen und Frauen ist. 
In vielen Verlautbarungen hieß es deshalb, Gewalt gegen Frauen sei „eine Verletzung des Leibes Christi“ selbst. 
Auch die EKD engagierte sich, gerade die theologischen und religiösen Wurzeln und Folgerungen der Gewaltproblematik zu konkretisieren. So entstand der Miriam-Sonntag. 
Seit 1999 auf Beschluß der Kirchenleitung der Ev. Kirche im Rheinland wird jeweils am 14. So nach Trinitatis der Miriam-Sonntag gefeirt. Die Ziele der Dekade sollen dabei ausgehend von biblischen Texten und den verschiedenen biblischen Frauengestalten im Gottesdienst beleuchtet und konkretisiert werden.

Warum Miriam als Namensgeberin? 
Nun, sie, die ältere Schwester von Mose und Aaron, besitzt prophetische Gaben; ihr Lied, das sie Gott zum Dank für Seine Rettung der Kinder Israel aus Ägypten und vor dem Roten Meer singt, gehört zum ältesten Gut der Bibel ( 2. Mose 15, 20-21). 
Miriam, eine Frau, die auf die Pauke haut und die Verhältnisse zum Tanzen bringt, zahlreiche Frauen ziehen mit ihr im Reigentanz umher. Und schon lange spielt die Gestalt der Miriam eine prominente Rolle in der christlichen wie jüdischen Frauenbewegung – Gründe also die Fülle, sie zur Namensgeberin zu machen.

In diesem Jahr nun stehen Debora, eine Richterin im Alten Israel, ihr mutiges Aufstehen, ein Krieg und ein Siegeslied (nachzulesen im Buch der Richter, Kap. 4 u. 5) im Mittelpunkt des Miriam-Sonntages: "bis du, Debora, aufstandest..."  (Richter 5,7).
Die Geschichte, die uns da erzählt ist, birst vor Gewalt und Gegengewalt und führt uns direkt in die Frage und Fraglichkeit, ob Gewalt und Krieg „gerecht“ sein können. 
Angesichts des Irak-Krieges und des weiterhin dauernden israelisch-palästinensischen Konfliktes, angesichts aber gerade auch der Ökumenischen Dekade zur Überwindung der Gewalt erscheint die biblische Geschichte im aktuellen Licht, doch es wäre keine biblische Geschichte, wenn sie uns nicht auch Perspektiven und Entdeckungen über das Aktuelle hinaus eröffnete. Sie zu finden und zur Sprache zu bringen, das möchten wir am 21. September in einem gemeinsamen Gottesdienst der Gemeinde Bodelschwingh und der Tersteegen-Gemeinde, die wir herzlich dazu einladen.

Wir: das sind die Frauen der Vorbereitungsgruppe aus der Gemeinde Bodelschwingh & Brigitte Gensch

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